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Weltschändung: Der Irak-Überfall hat begonnen

Der von den Nazis in einem deutschen KZ ermordete Anarchist und Literat Erich Mühsam schrieb in einem seiner Gedichte:



Vernichtet nur das eigene Geschlecht
Zerstört, was je durch Menschenfleiss geworden!
Doch welche Mächte gaben euch das Recht,
des Wassers Glanz, der Blume Duft zu morden?
Wenn das Geschützrad Halm und Strauch zerbricht,
seht ihr die Säfte nicht, die sterbend quillen?


In diesen Stunden, in diesen Minuten heulen im Irak die Sirenen und verängstigte Kinder, Frauen und Männer suchen Schutz vor dem Bombenhagel der US-Aggressoren. Menschen die niemandem etwas getan haben, Menschen deren einziger „Fehler“ es ist, in einem „falschen Land“ geboren zu sein, sind erst Opfer der mörderischen Diktatur Saddam Husseins geworden und nun werden sie erneut Opfer! Opfer des hemmungslos aggressiven US-Imperialismus! Was scheren die USA die möglichen Atombomben in Nord-Korea, dort ist kein Öl, dort sind keine oder allenfalls kaum „feindliche Muslims“ die es zu „bekehren“ gälte; aber der Irak verfügt über beides! Über Milliarden Barrel an kostbarem Öl und an in den Augen des christlichen Fundamentalisten Bush jr. Und seiner bigotten Regierung, ungläubigen Muslims.


Ja, in diesen Stunden schreien Kinder nach ihren Eltern! Schreien nach ihren Müttern und Vätern. Sie verstehen nicht, dass der Tod auf sie herabregnet in Gestalt von Bomben, von Bomben die so teuer sind, dass eine einzige – ihrem Preis nach – ausreichen würde, all diese Kinder für Jahre mit notwendiger Medizin zu versorgen. Frauen schreien nach ihren Männern! Männer schreien nach ihren Frauen! Allesamt schreien sie ihre Angst hinaus! Sie schreien und schreien sich heiser!


Hört ihr ihre Schreie in Washington D.C.? Hört ihr sie in London? Hört ihr sie in Madrid? Und in Berlin? Nein, sie verhallen unerhört auf dem Weg zu den Regierungszentralen, den Büros kleiner und grosser Bürokraten, Militärs, Politiker und Wirtschaftsführer. Die Schreie, sie gehen unter und werden verschluckt von dem Geheul der Flugzeuge, dem ratternden Geräusch von Maschinengewehren und Panzern – und dem Rattern der Rechenmaschinen, mit denen die finanziellen Gewinne schon vorab gezählt werden, Dollarzeichen in den Augen glänzen.


Für die Schreie der – von Militärs und Politikern zynisch so genannten – „Kollateralschäden“ sind die Ohren geschlossen.


Was interessiert die Frauen, Männer und Kinder wer in den Palästen Bagdads regiert; ob oder ob nicht Öl im irakischen Wüstenboden zu finden ist? Sie hungerten und starben bisher und sie werden auch künftig hungern und sterben. Sie wollen aber nicht hungern! Sie wollen nicht sterben! Mütter und Väter wollen nicht, dass die Bäuche ihrer Kinder in Folge des Huners dick und rund werden. Sie wollen zu essen haben & Zugang zu Bildung erhalten und sie wollen selbstbestimmt und in Würde leben! Nicht unter der Diktatur Saddams, jedoch ebenso wenig mit dem Stiefel der USA im Genick, der ihre Ölfelder ausbeuten und sie aussaugen wird.


Hört ihre Schreie! Sie sollen Euch verfolgen! Tag und Nacht sollen Euch die Schreie der sterbenden Kinder Iraks in den Ohren hallen! In Euren Träumen sollen Euch die toten Seelen, der durch Eure Kugeln und Bomben Getöteten, ihre Klagen in Eure Ohren schreien! Keinen inneren Frieden sollt Ihr jemals finden! Bush! Blair! Aznar! Schröder! Fischer!




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last modified 21.11.2017 | webmaster