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60. Jahrestag der Auschwitzbefreiung – Polemik gegen deutsche Politiker

Anläßlich der sich am 27. Januar 2005 zum 60. Mal jährenden Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz nahmen viele deutsche Politiker in Gedenkveranstaltungen und auch gegenüber den Medien Stellung.

Außenminister Joseph Fischer sprach in New York vor der UNO-Generalversammlung davon, daß die Deutschen aus ihrer Geschichte gelernt hätten, sie sich auch heute noch zutiefst dafür schämen würden. Tja, was hat „Deutschland“ gelernt? Deutsche Richterinnen und Richter erlauben Demonstrationen der Nazis auf den Straßen; die willigen Vollstrecker in grünen (künftig blau gefärbten) Uniformen von der Polizei knüppeln bei Bedarf die Straßen frei, sollten sich Antifaschisten dem Nazi-Mob in den Weg stellen.

Ein wirklich interessanter „Lernprozeß“.

Oder Wolfgang Thierse, der Präsident des Deutschen Bundestages: mit bedrückter Stimme fordert er am 27.01.2005 in der Gedenkstunde im Deutschen Bundestages mutigen demokratischen Widerstand gegen Neonazis, Antisemitismus und bedauert zutiefst den millionenfachen Mord an Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen. Aber er findet nichts dabei, die Finanzanweisungen an die NPD zu unterzeichnen, bzw. unterzeichnen zu lassen (die Bundestagsverwaltung ist u.a. auch für die Parteienfinanzierung zuständig und die NPD wird üppig alimentiert, erhält z.B. Wahlkampfkostenrückerstattung).

Auch Schröder ließ sich nicht nehmen in jedes Mikrofon, das bis drei nicht auf den Bäumen war, mit Tremolo in der Stimme zu schluchzen, daß Deutschland Verantwortung trage und gelernt habe aus dem was geschah! Die NPD Abgeordneten im sächsischen Landtag erhalten monatlich zehntausende Euro aus der Staatskasse, d.h. der Staat, mithin alle Steuerzahler finanzieren in Deutschland diese neonazistische Partei!

Oder um noch mal auf Joseph Fischer zurück zu kommen, ein ausgewiesener Fachmann für Konzentrationslager; 1999 erblickte er im Kosovo Konzentrationslager weshalb ein NATO – Angriff nach seiner Ansicht nach gerechtfertigt sei. Arno Lustiger, Überlebender von Auschwitz, kritisierte am 27.01.2005 Fischer, ohne ihn bei Namen zu nennen, für diesen geschichtsvergessenen Vergleich.

Nein! Solange in Deutschland Nazis finanziert werden, solange – je nach Untersuchung – 20 % bis über 40 % der Deutschen gefestigte antisemitische und fremdenfeindliche Einstellungen aufweisen, solange Antifaschisten, die sich Nazis in den Weg stellen; getreten und verhaftet werden, solange hat man hier nichts „gelernt“!




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last modified 21.11.2017 | webmaster