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Kurde in Dresdner Gefängnis im Hungerstreik

Lütfi Sahan ist anerkannter politischer Flüchtling in Holland - in Deutschland droht ihm die Auslieferung an die Türkei


Wir lesen tagtäglich von bedrückenden menschlichen Schicksalen, hier ist nun ein Mensch der unsere Hilfe braucht. Ein einfaches Fax, eine e-mail, ein Brief kann helfen, um ein Menschenleben vielleicht vor Folter zu retten.


Von einer Genossin aus Dresden hörte ich von einem Kurden, Herr Lütfi Sahan der dort in der JVA in Auslieferungshaft säße und dem die Auslieferung in die Türkei drohe.


Wer ist Lütfi Sahan? Er ist politischer Aktivist der marxistischen Partei KAWA- und er ist Kurde! Grund genug, um in der Türkei verfolgt zu werden.
1988 wurde er wegen eines angeblichen Juwelenraubes zu 34 Jahren Haft verurteilt (solche Überfälle waren in den 80érn in den Türkei "üblich", da manche linke Gruppen auf diese Weise den Kampf gegen die damalige Militärdiktatur finanzierten). Lütfi Sahan wurde unter Folter zu einem "Geständnis" gezwungen, welches er jedoch später widerrief.


Ihm gelang die Flucht in die Niederlande, wo er als politischer Flüchtling anerkannt wurde. Im April 2002 wurde er jedoch während einer Reise an der deutsch-tschechischen Grenze aufgrund eines internationalen Haftbefehls der Türkei verhaftet und in Auslieferungshaft genommen. Das Oberlandesgericht Dresden wischte seine Flüchtlingsbiographie als unbeachtlich vom Tisch und billigte die Auslieferung, weshalb er nun das Bundesverfassungsgericht einschaltete.


Wie auch immer dieses Gericht entscheiden wird, letztlich bleibt es eine politische Entscheidung der Bundesregierung in Berlin, ob sie Herrn Sahan, an die zigmal wegen ihrer Folterpraxis vom Menschenrechtsgerichtshof verurteilte Türkei ausliefert, oder ihn nach Holland, wo seine Familie auf ihn wartet und wo er offiziellen Flüchtlingsstatus hat, zurückreisen läßt.


Am 17.11.02 trat Herr Sahan zudem in einen unbefristeten Hungerstreik, um seine Freilassung zu erreichen. Er schrieb am 13.10.02, daß er denke alleine schon deshalb in die Türkei deportiert zu werden, um auf der Basis seines Präzedenzfalles, künftig leichter politische Häftlinge ausliefern zu können. Hilfe tut Not - Jetzt!


Höflich formulierte Solidaritätsschreiben, in denen der Verzicht einer Auslieferung von Herrn Lütfi Sahan an die Türkei gefordert wird, können geschickt werden an:


a) Bundesjustizministerin

Mohrenstraße 37

10117 Berlin


Telefax: 030 - 20 25 95 25

e-mail: poststelle@bmj.bund.de


b) Bundesaußenminister Herr Fischer

Werderscher Markt 1

10117 Berlin


Telefax: 01888 - 3402

e-mail: poststelle@auswaertiges-amt.de




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last modified 23.11.2017 | webmaster