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Realsatire aus Knast in Bruchsal

Am 11.11. eines jeden Jahres beginnt in weiten Teilen Deutschlands die 5.Jahreszeit, die Närrinnen und Narren übernehmen das Zepter und das ganze kulminiert in den Faschingsumzügen zu Rosenmontag im jeweils darauffolgenden Frühjahr.


So begab es sich, ob Zufall oder nicht mögen Verschwörungstheoretiker (und ?innen) erforschen, daß am 11.11.2002 eine Dame mit abgeschlossenem Jurastudium ihren Dienst in der Justizvollzugsanstalt Bruchsal antrat; nennen wir sie - der Anonymität halber- Frau Regierungsrätin X.


Es ist nicht überliefert, ob in Anlehnung an Faschingsveranstaltungen der Anstaltsleiter Y mit großem Gefolge vor dem Knasttor stand, um um 11 Uhr und 11 Minuten am 11.11.2002 mit dem schallenden Ruf :?Wolle mer sie reilasse?? oben erwähnte Frau X willkommen zu heißen, aber man wünscht sich für diesen Fall, daß ein lautes ?Nein!? die Antwort gewesen wäre.


Um, dies als kurzer Exkurs, den Posten einer Regierungsrätin zu erklimmen, bedarf es zwar keiner überdurchschnittlichen Intelligenz, aber erst muß ?freilich auf Kosten der Gemeinschaft- das Gymnasium und schließlich, die Universität geraume Zeit besucht werden. Schließlich folgt eine Assessorinnenzeit, bevor dann der Beamtinnenstatus winkt. Besoldet wird dann eine solche Regierungsrätin mit mindestens (Einstiegsgehalt) von 2758,01 Euro, wobei die soziale Gemeinschaft so großzügig ist, dieses Gehalt jeweils im Voraus zu bezahlen und durch ein 13.Gehalt aufzustocken.


Solchermaßen üppig alimentiert, will unsere (ich schreibe ?unsere?, da ja ?wir? sie durch unsere Steuerzahlungen finanzieren) Frau X natürlich unter Beweis stellen, daß sie etwas kann und jemanden darstellt.


Damit die geneigte Leserin und der geneigte Leser die folgende ?Affäre? in ihrer unauslotbaren Tiefe begreift, müssen wir uns nun dem schnöden Gefangenen T. M.-F. zuwenden. Er sitzt seit vielen Jahren in strenger Isolationshaft in einer ca. 7qm eher klein als groß zu nennenden Zelle, wobei Bett, Schrank, Tisch, WC & Waschbecken die effektive Bewegungsfläche auf vielleicht 1 ? - 2qm zusammenschrumpfen lassen. Manch? Zipperlein plagt ihn und so läßt er sich vor Monaten Luftballons schicken, bläst sie auf und macht bewegungstherapeutische Übungen, die u.a. auch sein Gleichgewichtsgefühl wieder schulen.


Nichts Böses ahnend begehrt er Nachschub an Ballons, da nur noch einer übrig ist. Er rechnet nicht mit dem Fach- und Sachverstand von Frau X.


Sie verweigert jeden Nachschub, da Luftballons (plötzlich?) schwer zu kontrollieren seien und zudem der Gefangene ja ?Wasserbomben? basteln könne. Den letzten in der Zelle befindlichen Ballon läßt sie von Wärtern ohne Begründung entfernen.


Als am darauffolgenden Tag unser Gefangener einen Antrag ans Gericht abgibt, auf daß sich nun JuristInnen die es bis zur/zum RichterIn geschafft haben, mit dem in die Rechtsgeschichte als ?Luftballon ? Affäre? eingehenden Casus (=Fall) befassen mögen, wird ihm auf Weisung der Frau Anstaltsärztin S. ein knallgelber Tennisball aus Schaumstoff übergeben.


Und die Lehre von dieser Geschicht`!? Frau X mußte 13 Jahre das Gymnasium und viele Semester Rechtswissenschaft studiert haben, um sodann ihre gewichtige und bedeutende Funktion erstrahlen zu lassen im Lichte einer ?Luftballon-Affäre?.


Mit einem lauten : ?Helau? und ?Nari-Naro, die Fasenet ist do? verabschiedet sich für heute Ihr und Euer Thomas Meyer-Falk


P.S.: Diese ?Geschichte? ist leider im Kern keine Geschichte sondern wahr. Dankesschreiben an Frau X können per e-mail an: poststelle@bruchsal.jva.bwl.de , unter der Stichwort ?Soko Luftballon? gesandt werden.




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last modified 23.11.2017 | webmaster